STUNDEN.

Lachend der Mond
Über uns zwischen
uns
Wolken
aus
Schall und Rausch
zwischen morgen und gestern
keine Pause
kein Verlangen nach Sehnsucht
wie kondensiertes Wasser, nichts weiter
Ein Karussel
aus fallendem Laub
wirbelnde Stürme mit ewigen Augen
blicken den Horizont
greifbar dem Mond
nahe wie Fliegen
de Fetzen
geistigen Guts
im Sog des unendlichen Lieds
der Ruinen vergangener Vergehen
Fallende Sterne
Funken des
Meeres
spiegel unendliches Wünschen
träumender Sinne.

TIRA TEIMAS.

tira teimasNelson Mussanhane ist der ihm bei seiner Geburt gegebene Name, Tira Teimas der, den der mosambikanische Rapper sich selbst verliehen hat. 1983 wurde er in Maxixe, Inhambane, im Süden Mosambiks geboren. Mit drei Jahren verliess er “a terra da boa gente” und kam mit seiner Mutter in die Hauptstadt Maputo, in der er bis heute lebt und arbeitet.

Tira Teimas – das ist zum einen ein portugieischer Spitzname, den Lehrer Schülern verleihen, um ihre besonderen intelektuellen Fähigkeiten zu loben, wenn sie einen, durch eigene Nachforschungen erarbeiteten, Beitrag leisten, der den Unterricht bereichert. Oder aber immer das letzte Wort haben (das, oft gar nicht so fehl am Platz ist). Zum anderen könnte man es, dem Spitznamen nicht sehr fern, mit “das letzte Argument” übersetzen. Auf deutsch wäre ein Tira Teimas (im schulisch-sprachgeräuchlichen Sinne) irgendwo zwischen Klugscheisser und Überflieger anzusiedeln, nur eben ein bisschen anerkennender, intelektueller als diese beiden doch eher negativ behafteten Bezeichnungen.

Seine künstlerische Laufbahn begann Tira Teimas schon früh als Poet, schrieb Gedichte, auch neben dem Multimedia-Studium. 2004 nahm er mit “Preservando a espécie” (“Die Art erhalten”) seinen ersten Song auf, gemeinsam mit Shakal, Bambatela, Sick Brain und Massa Cinzenta, grosse Namen in der mosambikanischen Hiphop-Szene. Damit waren ihm Einstieg und Respekt im mosmabikanischen Hiphop gesichert, mit gesellschaftlichen, politischen Texten und sprachlicher Gewandheit verschafft er seither sich und seiner Musik Rang und Namen.

2010, noch als Mitglied von Mhuyive Records (2014 löste sich die Gruppe auf), gründete er gemeinsam mit, unter anderen, den Rappern Shakal und Stinky Soldier IRMANDADE, eine Bewegung, die sich vermehrte Präsenz und eine profissionelle Präsentation von Rap zum Ziel setzte und der Hiphop-Szene Mosambiks gewaltigen Aufschwung verlieh. Der wohl bekannteste Titel aus seiner Discografie ist “O povo não é burro completamente” (“Das Volk ist nicht gänzlich verblödet”), in dem es um die politische Situation Mosambiks und die Verblendung der Bürger durch die Regierung geht.

Neben seiner musikalischen Karriere ist Nelson Mussanhane Fotograf, Film- /Videoeditor sowie Kulturpromoter und –manager.

Frangipani

Tira Teimas Tira Teimas

Nelson Mussanhane é o nome de registo do rapper moçambicano Tira Teimas, nascido a 10 de Fevereiro de 1983, na cidade de Maxixe, província de Inhambane, no sul de Moçambique. Aos três anos de idade abandona a “terra de boa gente” seguindo as pegadas da mãe na grande capital, Maputo, donde nunca mais saiu.

O nome Tira Teimas terá lhe sido atribuído na escola por um dos seus professores por lhe reconhecer a capacidade intelectual depois de ter desenvolvido um trabalho de pesquisa que serviu de referência na sala de aulas.

Tira-Teimas inicia o seu percurso artístico escrevendo poemas. Em 2004, grava a sua primeira música intitulada “Preservando a espécie” ao lado de Shakal, Bambatela, Sick Brain e Massa Cizenta. Era a sua estreia na cena Hip Hop, onde mais tarde veio a ganhar alguma notoriedade através de músicas de intervenção social, aliados a sua expressão de simplicidade.

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KUNST DES SITZENS.

Maputo ist voll von Stühlen. Maputos Strassen sind voll von Stühlen. Vor jedem Tor, neben jeder Tür, an jeder Mauer und jeder Ecke – überall Stühle. Und nicht einfach Stühle, regelrechte Kunstwerke, bizarre Skulpturen und waghalsige Konstruktionen bieten Möglichkeit zum Platz nehmen. Aber nicht für alle und jeden sondern für die Wächter der jeweiligen Behausung. Und natürlich auch deren Freunde, von Zeit zu Zeit. Ihre Sitzgelegenheiten erzählen Geschichten, markieren den Platz ihrer Herren und Schöpfer im Chaos der Grossstadt und bedeuten soziale Verhältnisse. Continue reading

MAPUTOS KUNSTSZENE

Mosambik liegt in Südost-Afrika, grenzt mit 2.500 km Sandstrand an den indischen Ozean und hat insgesamt rund 25.000.000 Einwohner. Davon leben 1,3 Millionen in der Hauptstadt Maputo. Kunst und Kultur des Landes sind reich an Varietät; Vor der Kongokonferenz siedelten auf dem Gebiet das 1885 zu Portugiesisch Ostafrika erklärt wurde geschätzt 78 Ethnien mit eigenen Kulturen, darstellenden Kunstformen, Sprachen und Musiken. Das macht es schwierig, zusammenzufassen, was Kunst und Kultur in Mosambik bedeutet. Dieser Artikel konzentriert sich deshalb, und auch weil es dem westlichen Verständnis von Kunstszene am nähesten kommt, auf das, was sich in der Hauptstadt abspielt. Tatsächlich ist es so, dass das meiste an Kunst, was die Grenzen Mosambiks überschreitet, aus Maputo kommt. Künstler aus dem ganzen Land pilgern in das Epizentrum der mosambikansichen Kunstszene um zu Bekanntheit und Ruhm zu gelangen, Maputo ist der internationale Meltingpot der Kulturschaffenden im Land.
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KURZ ÜBER KINDER MIT KINDERN.

Mosambik ist mir zur zweiten Heimat geworden, viele Gewohnheiten und Verhaltensweisen habe ich übernommen oder zumindest verstanden. Andererseits gibt es einige kulturelle Eigenheiten, die mich erst jetzt gänzlich erreichen, wo ich die Sprache fliessend beherrsche und mehr Kontakt auch mit Personen habe, die nicht in Mosambiks boomenden, lärmenden Zentrum Maputo leben. Meistens geht es dabei um Familie und die Rolle der Frau, diese beiden Punkte bilden, sowohl in als auch ausserhalb der Stadt, häufigst auch den Mittelpunkt des Alltagslebens. Verlässt man Maputo (das Verlassen des Zentrums der Stadt ist fast schon genug), wird man oft mit dem gesellschaftlichem Phänomen konfrontiert, dass Mädchen in sehr jungen Jahren zu Müttern werden – und damit zu Frauen. Zu Ehefrauen. Continue reading

ROBERTO PAULO ÜBER LAMBDA UND DIE LGBTI-BEWEGUNG IN MOSAMBIK.

(c) LAMBDA Moçambique

LAMBDA, die „Associação moçambicana para a defesa dos direitos das minorias sexuais“ ist, zu deutsch, der “Mosambikanische Verein zur Verteidigung der Rechte sexueller Minderheiten“. Seit  den 1970ern wird der griechische Buchstabe Lambda in der Schwulen- und Lesbenbewegung  als Symbol für libertas (lat. „Freiheit“) verwendet und steht für Gleichberechtigung, wodurch Lambda bereits in verschiedenen Ländern als gängiger Name aktiver LGBTI-Organisationen existiert. Continue reading

ZWISCHENDINGE.

(c) Britta Hars

Zwischen Schwarz und Weiss liegen tausendundein Schatten, Weiten die zu Welten werden, wenn sie können, in den Köpfen derer, die sie finden, sie erblicken und befreien, aus dem Grau in dem sie schlafen. Schlafen und warten, dass ein geduldiger Geist sie auszumachen vermag, sie aus der einheitlich immer gleichen Menge zieht, ihnen die Schönheit gibt die sie seit jeher mit sich tragen, doch die noch keine Augen sahen, weil sie rennen und hasten und wissen und klagen, weil sie Meinungen haben, an denen keiner zu rütteln hat. Meinungen haben, schwer von Argumenten, die den erleuchten, erhellen, der im Dunkeln nach Wahrheit dürstet. So muss ein Argument von Tragweite, einem Tappenden den Weg zu weisen, ganz rein sein oder dunkel, so meint man allgemein, denn ohne Schwere oder Klarheit kann das Wort nur Lüge sein. Es suchen dann all die gescheiten Faulen bloss nach anderen Faulen, die mit ihren Extremen um sich werfen als seien es Prophezeiungen, als hätten sie den Rand von etwas Überquertem nach langer Wanderung erreicht, sind sie doch eigentlich gerade erst über die Grenze getreten. Und sprudeln ihre Weisheiten erst einmal aus ihnen heraus, schlängeln sie sich mit Geschick in die Ohren ihrer Zuhörerschaft, blenden und verblenden, in wessen Denken sie einmal eingenistet, sind die doch geangelt vom Rande des Spektrums, strahlendes Weiss und tiefstes Schwarz. Nur wer ahnt, welch reiche Masse sich zwischen den beiden verbirgt, wird nehmen, was er hört, um es richtig einzuordnen, jeder ganz für sich. Ein schönes Bild würde das geben, mischte man all die eroierten Nuancen zu einer grossen Vielfalt. Doch findet sich selten eine geeignete Leinwand, so wirren und stossen all diese Farben durch- und aneinander, laut, leise und nicht selten boshaft versuchen sie, sich Platz zu schaffen, anstatt zu ihrer Natur zurückzukehren, alle nebeneinander, ohne, dass die eine der anderen gleichen kann, in friedlicher Linie. Am Ende sind sie alle egoistisch und stolz, einmal ausgebrochen sind sie das ewige in einer Reihe weilen satt, wollen gewinnen, kämpfen um den ihnen vermeintlich zustehenden Platz, als geräten sie in ewige Vergessenheit, erst einmal wieder eingereiht. Ganz vergessen all die Leidensgenossen, die tapfer mit ihnen die schwierige Stellung hielten, als nur Schwarz und Weiss gesehen und gesprochen wurden, ihrer Vielfalt nur Verachtung schenkend, ganz vergessen ihre Ausgewogenheit. Einzig zu sein, Recht zu haben und zu führen wird zum alleinigen Ziel und gewinnen wird am Ende das extrem, sind sie doch trotz allem noch immer milchig grau und ganz verwschwommen.