A ESPERANCA.

WATERHOLE.

A MAGIA DAS ONDAS. MAGIE DER WELLEN.

Stundenlang holpert der kleine Bus die Schnellstrasse entlang, im Stundentakt wechselt das Obst- und Nussangebot an den Strassenrändern, vorbei an Cashews über Maracujas bis hin zu Ananas wächst die Vorfreude auf das sich langsam aber sicher nähernde Ziel. Die brütende Hitze über der regenzeitgrünen Landschaft sieht aus dem vom kühl rauschenden Fahrtwind klimatisierten Zweiachser ausgesprochen einladend aus, Marrabenta-Ryhtmen erhalten die Stimmung der unter ihren zahlreichen Gepäckstücken verborgenen Passagiere, dass der erste Schritt aus der Chapa für die meisten auch der erste Schritt in den Weihnachtsurlaub sein wird, hebt die Schmerzgrenze ebenfalls deutlich. Bald schon sieht man weit und breit nichts als Kokospalmen, Continue reading

WAVECURE.

MONDLANDUNG

Wenn man wartend, sich anderer Beschäftigungsmöglichkeiten ermangelnd, über die Sache und die Sachlichkeit des Wartens an sich sinniert, kommt man darauf, dass es durchaus seine guten Seiten hat. Wann sonst hätte man sich nun zum Beispiel die Zeit genommen, über das Warten nachzudenken? Da wäre schon der erste Vorzug. Die Natur des Wartens, uns ohne mit der Wimper zu zucken mit uns alleine zu lassen, trägt eine grausame Maske, nicht umsonst umschreiben wir übertreibend Ungeduld mit Worten wie auf die Folter spannen. Das Warten hat nun vielerlei Gesichter, mal warten wir auf Personen, Freunde, Fremde, Entscheidende, Geliebte, mal warten wir auf Veränderung, auf morgen, mal auf besser Wetter, Weihnachten, manche warten derweil auf den Tod. Man könnte fast behaupten, warten sei selten selbstgewählt, denn zum Warten gehören immer zwei – nicht ganz richtig. Weiß doch so oft nur der Wartende von seinem Harren. Ob das Ersehnen oder Fürchten oder einfach nur das Wissen über das Eintreten einer Situation, einer person oder einer Emotion nun erzwungen ist, sei dahingestellt, sicher ist, dass wir es letztendlich mit uns selbst ausmachen. So können wir das Warten nutzen, und vergessen, dass wir unsere Zeit einen Moment lang nur verbringen, weil bald ein vermeintlich vorhergesehenes Ereignis eintreten mag. Die Sinnhaftigkeit dessen sollte doch schon beim Gedanken fraglich erscheinen, wir könnten zum Beispiel einfach das Warten lassen und warten lassen. Wir könnten auch einfach nachdenklich werden, denn, wenn wir schon warten wollen, dann sollten wir es doch wenigstens sinnvoll mit Bedacht gestalten. Können doch Gedanken so wertvoll sein, kann doch unser Geist aus Trümmern Luftschlösser bauen, aus verstaubten Tiefen des Gedächtnisses Stein für Stein zu Tage bringen, sie wie Bauklötze aufeinander stapelnd Städte aus Träumen, Illusionen und Ideen erschaffen, ihre wirren Gänge, Gassen und Flure durchwandern, sie in sich zusammen fallen lassen, tief schlummernde Schätze bergen. Auch mit offenen Augen können wir träumen, uns selbst entdecken und von uns selbst überrascht werden. Durch die Ozeane unseres Gedächtnisses treiben, fliegen, fallen, steigen wir wie ein Drachen im Wind, der Realität durch ein feines Band die Treue haltend.